Galerie Condé Goethe Institut Paris
Christoph Rodde nutzte für dieses Projekt alle Fenster der Galerie zur Rue de Condé und Rue de Vaurigard. Seine Papierarbeiten, die eine gelungene Symbiose aus alter, deutscher Scherenschnitttechnik und Collagen darstellen, hat er an den Innenseiten der Fenster angebracht, um Fußgänger, Anwohner und Touristen ein wenig zu irritieren. Seine teilweise historisch, teilweise ironisch wirkenden figurativen Szenen sind nicht erzählerisch zusammengesetzt. Deshalb kann jedes Fenster vom Betrachter wie ein Bild wahrgenommen werden. Rodde hat in seinen Arbeiten einige geschichtliche Bezüge zur Stadt Paris sowie Intellektuelle, wie Rilke, Telemann, E.T.A. Hoffmann, und Goethe als versteckte Figuren eingearbeitet. Verfolgen die Betrachter die Szenen von Fenster zu Fenster, setzen sie unbewusst einen Transformationsprozess in Gang, der auch Konflikte zwischen deutschen und französischen Intellektuellen sichtbar werden lässt. Das Projekt kann so auch als Erinnerungsarbeit verstanden werden. Indem Rodde das Thema Geschichte/Gegenwart des Kunstwerks polarisierend, ironisch darstellt, mobilisiert er damit eine neue Seherfahrung.
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Christoph Rodde